Ich bin kein Veganer. Ich bin noch nicht einmal Vegetarier, denn obwohl ich so gut wie nie Fleisch esse, so fröne ich doch dann und wann meiner Sushi-Sucht.
Das heißt aber nicht, dass ich mich nicht mit meiner Ernährung, meiner Gesundheit, Tierleid oder der Tierhaltung allgemein auseinandersetze. Ganz im Gegenteil, seit geraumer Zeit beschäftige ich mich intensiv mit dem Thema und versuche spielerisch mir schmeckende, zu mir passende Alternativen zu tierischen Produkten auszuprobieren.
Ernährung ist ja per se ein recht schwieriges Thema, erst recht, wenn es öffentlich zur Diskussion gestellt wird.
Allzu schnell melden sich selbst ernannte Gurus zu Wort, welche mit erhobenem Zeigefinger die Moralkeule schwingen und somit jegliche, womöglich fruchtbare Kontroverse im Keim ersticken.
Demotivierend und herablassend, wie ich finde; ist die Änderung einer vorgelebten und somit lang gelebten Ernährungsweise doch ein Prozess.
Ein spannender obendrein, der aus vielen kleinen Schritten, aus try-and-error, Recherche und Neugier besteht und Anerkennung finden sollte, auch dann, wenn man nicht über Nacht zum Hardcore-Veganer mutiert.
Selbst dann, wenn man vielleicht (noch) gar nicht vorhat, die vegane Lebensweise konsequent zu leben.
Kuhmilch und pflanzliche Alternativen |
Seit einigen Jahren liegt mein Augenmerk neben kosmetischen Produkten auch auf Lebensmitteln, die vorwiegend bio und nachhaltig sein sollen. Ich streife sehr gerne durch Biomärkte und Reformhäuser und probiere zunehmend vegane Produkte aus, die mich interessieren.
Habe ich das bis vor kurzem eher random und ziellos getan, kam mir alsbald der Gedanke, mehr Struktur in meine Streifzüge zu bringen und für mich (und Euch) zu dokumentieren, welche veganen Alternativen mir schmecken und für meine Zwecke geeignet sind. Die Weihnachtsbäckerei habe ich, wie Ihr ja wisst, vegan gestaltet. Nun also die Produkte des ganz alltäglichen Wahnsinns. :-)
Den Anfang machen pflanzliche Drinks. Die Auswahl an ebendiesen ist ja in den letzten Jahren unglaublich gewachsen und tut es noch. Zig Sorten stehen in den Regalen, die von zahlreichen Herstellern vertrieben werden. Da einen Überblick zu bewahren, fällt zunehmend schwerer. Natürlich habe ich nicht alle Sorten an Pflanzendrinks probiert, die der Markt so hergibt, sondern mich auf diejenigen konzentriert, die mich ansprachen. Die Marke habe ich eher zufällig gewählt.
Hier nun meine (natürlich ganz) subjektive Liste an getesteten Produkten:
Hafermilch (Oatly): Weltbeste, schickste Verpackung, gut für Porridge geeignet, lecker auch im Müsli, schmeckt mir aber nicht im Kaffee.
Dinkeldrink (Natumi): Ausgesprochen lecker im Porridge. Obwohl ungesüßt, hat er eine Eigensüße, die sehr angenehm ist. Für Müsli oder Kaffee aber ungeeignet.
Hirsedrink (Natumi): 1:1 dieselben Gedanken wie bei dem Dinkeldrink.
Mandeldrink (Alpro): Obwohl irgendwie jeder Mandelmilch zu mögen scheint, ist das bei mir leider nicht der Fall. Für Porridge finde ich es okay, aber ansonsten fällt sie eher raus.
Sojadrink ungesüßt (Alpro): Sehr angenehm, sowohl für Porridge, als auch im Müsli oder im Kaffee. Auch zum Kochen und Backen geeignet.
Sojadrink gesüßt (Alpro): Universell für all meine Zwecke einsetzbar. Ersetzt in dieser gesüßten Variante auch den Zucker in meinem Kaffee, den ich mir eigentlich schon länger abgewöhnen wollte….
Reisdrink (enerBIO): Ein Flop auf der ganzen Linie. Schmeckt mir leider in keiner einzigen Variante.
Wie schon zu erahnen ist, habe ich einen eindeutigen Favoriten: Sojamilch!
And the winner is: Sojamilch! |
Diese Sojamilch erfüllt für mich am besten alle verschiedenen Zwecke. Die ungesüßte Variante tut dies fast ebenso gut wie die gesüßte. An Sojamilch mag ich die Tatsache, dass sie sich in meinem Kaffee fast geschmacksneutral verhält und nicht den starken Geschmack nach Getreide verströmt. Außerdem lässt sie sich gut aufschäumen.
Platz 2 teilen sich Dinkel-und Hirsemilch, die zwar im Kaffee durch den markanten Eigengeschmack nicht überzeugen, mir aber bei den Overnight-Oats sehr gut schmecken.
Hafermilch landet auf Platz 3, während Reismilch abgeschlagen den letzten Platz einnimmt.
Diese Liste, obgleich sie für jeden anders aussehen mag, hilft mir doch, mich im Dschungel der veganen Alternativen besser zurechtzufinden und mir zu merken, was auf regelmäßiger Basis zum Einsatz kommen wird und wovon ich besser die Finger lasse.
Welche Pflanzenmilch schmeckt Euch am besten?
13 Comments
Ich liebe Dinkel-Mandel von Natumi, dicht gefolgt vom Reisdrink von Alnatura. Ich mag es gerne süßer, und ich mag den Geschmack von Reis, Getreide und Nüssen.
20. Januar 2016 at 17:59Von solchen "Kreuzungen", also zB Dinkel-Mandel habe ich auch schon einiges probiert, es erschien mir aber zu ausladend, das hier auch vorzustellen. :-)
Dinkel-Mandel klingt aber gut, vielleicht sollte ich dem nochmal eine Chance geben.
Liebe Grüße!
21. Januar 2016 at 14:27Ich bin großer Fan von der Hafermilch von Oatly und von der Hafermilch von … tja, eine Marke vom Bodensee. Die schmecken mir allerbesten.
Mandelmilch mag ich nur im Smoothie und an Sojamilch komme ich irgendwie gar nicht ran.
Grünste Grüße
20. Januar 2016 at 18:26Schon faszinierend, wie verschieden Geschmäcker so sind, oder? Zum Glück gibt es ja mittlerweile wirklich viele Sorten.
Liebe Grüße!
21. Januar 2016 at 14:28Ich mochte Mandelmilch immer sehr. Die von Alpro oder selbstgemachte. Leider habe ich eine Soja- und Nussallergie entwickelt, weshalb ich bei konventioneller Milch bleibe. Reis- und Hafermilch mochte ich nie, aber es gibt tolles Haferzeug, dass man statt Sahne für Aufläufe benutzen kann.
Liebe Grüße
21. Januar 2016 at 14:51Ja genau, Hafersahne beispielsweise! Die nutze ich auch sehr gern. Liebe Grüße!
23. Januar 2016 at 12:39Ich muss ganz ehrlich sagen, ich bin kein großer Fan von den pflanzlichen Alternativen. Meist sind Zusatzstoffe drin, die ich lieber umgehen möchte und auch vom Geschmack haut mich nichts vom Hocker. Trotzdem finde ich es gut, dass es mittlerweile so viele Alternativen gibt, da es meinen Job als Diätassistentin wesentlich einfacher macht.
Zuhause setze ich auf Bio-Kuhmilch, da mir eine artgerechte Haltung wichtig ist. Für mich ist eine vegane Lebensweise nicht unbedingt die Lösung der Tierquälerei. Ich denke die Bauern brauchen vor allem finanzielle Unterstützung um Bio umsetzen zu können. Aber das geht hier vielleicht etwas zu weit…
Ich finde solche Artikel auf jeden Fall super zum Informieren!
Liebe Grüße
23. Januar 2016 at 12:36Jenny
Hallo Jenny!
Ich finde ja sowieso, jeder soll nach seiner Facon glücklich werden. Moralisieren finde ich anstrengend und unangebracht, denn jeder ist ja mündig und kann für sich selbst entscheiden.
Was/wie genau mein Weg ist/sein wird, weiß ich noch gar nicht, aber ich finde es gut, Alternativen zumindest zu kennen und vielleicht mal probiert zu haben, um dann zu entscheiden.
Ganz liebe Grüße!
23. Januar 2016 at 12:42Meike
Das finde ich auch! Am wichtigsten ist, dass man sich informiert und sich dann seine eigene Meinung bildet. Es gibt nie einen komplett richtigen oder falschen Weg, hauptsache man ist mit seinem eigenen Weg zufrieden :-)
23. Januar 2016 at 14:57Ich bin gespannt, wie es sich bei dir entwickeln wird!
Lg
Genau so isses! ;-)
23. Januar 2016 at 18:02Jup, ich auch. Ich denke und hoffe, man merkt dann schon, was einem guttut und was nicht.
Liebe Meike, ich habe auch schon so viele Alternativen ausprobiert. Ich muss sagen, Sojamilch schmeckt mir gar nicht. Außerdem habe ich gelesen, dass Soja zu hormonellen Veränderungen führen kann. Daher schaue ich, dass ich Soja nicht mehr in so großen Mengen zu mir nehme. Mit Hafer-, Reis- und Dinkelmilch kann ich auch nicht so viel anfangen. Allerdings mag ich z. B. Mandel- und Haselnussmilch sehr gerne. Am liebsten selbst gemacht. Hier gibt es noch ganz viele tolle Nuss-Variationen. Ich habe bereits vor einigen Jahren angefangen mich mit dem Thema zu beschäftigen. Damals bin ich auf ein ganz schönes Video gestoßen: https://vimeo.com/62412691 Vielleicht gefällt es Dir und Du probierst es auch mal aus, die Milchalternativen selbst herzustellen. LG Elfie
8. Februar 2016 at 1:51Hallo Elfie,
8. Februar 2016 at 14:04Danke für den Videotipp! Schaue ich mir gern mal an. Selbstgemacht wäre natürlich auch toll, zumindest ab und an.
Liebe Meike,
vielen Dank für Deinen Einblick und das Vorstellen der Alternativen-Milch-Sorten. Ich befinde mich in genau Deiner Lage, dass ich viel über unsere Produkte nachdenke und umsteigen möchte. Dabei werden einem immer mehr Missstände bewusst und ich versuche auf faire Produkte zu achten. Es ist absolut gruselig, das Tiere gequält werden und unsere Lebensmittel Gen manipuliert sind, Giftige Stoffe und Antibiotika enthalten. Allerdings sind die “guten Lebensmittel” oft verhältnismäßig teuer, dass gar nicht jeder die Möglichkeit hat, sich bewusst zu ernähren. Schade das in der heutigen Zeit immer Abstriche gemacht werden müssen und der Profit gewinnt.
Viele Grüße
2. Februar 2017 at 21:17Sina